Der Podcast: Die Reduktion auf Sprache gibt ihm seinen ganz eigenen Reiz.

Marketing-Instrument Podcast: 10 Tipps für ein spannendes Programm

Eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen über ein interessantes Thema kann ausgesprochen fesselnd sein. Für Menschen, die etwas teilen möchten, ist der Podcast ein einfaches, kostengünstiges und sehr lohnendes Vehikel.

„Radio hat die besseren Bilder“, behaupten Insider. Es stimmt: Eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen über ein interessantes Thema kann ausgesprochen fesselnd sein – ganz ohne Bilder, Bewegung und all das, was Videos so attraktiv macht.

Weniger ist hier mehr, die Reduktion gibt dem Podcast seinen ganz eigenen Reiz. Das haben prominente Zeitgenossen von Christian Drosten bis Böhmermann & Schulz erkannt. Und auch für weniger prominente Menschen, die etwas teilen möchten, ist der Podcast ein einfaches, kostengünstiges und sehr lohnendes Vehikel.

Hier sind unsere 10 Tipps, die Appetit auf einen Podcast machen.

  1. Klarheit über „Für wen?“ und „Warum?“

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Podcast abonniert und freuen sich auf die nächste Folge. Warum? Diese Frage gilt es für einen Podcast ganz zu Anfang klar und eindeutig zu beantworten. Ihre Zuhörer sollen sich dafür entscheiden, Ihnen Ihre wertvolle Zeit zu widmen. Den Grund dafür müssen Sie liefern – je eindeutiger, desto besser.

Wenn die Fragen „Wer ist meine Zielgruppe?“ und „Was bietet mein Podcast meinen Zuhörern?“ klar beantwortet sind, ist ein solides Fundament gelegt. Dann wird der Kreis Ihrer Zuhörer langsam aber stetig wachsen. Und dann macht die Sache Spaß.

  1. Nicht zu lang und nicht zu kurz

Bei einem interessanten Thema ist eine Stunde schnell rum. Die Frage ist aber: Wie viel Zeit möchte Ihnen, kann Ihnen Ihr Zuhörer widmen? Was fühlt sich für Sie als Zuhörer angenehm an?

Podcasts werden gerne gehört, um eine an sich langweilige Zeit zu überbrücken. Auf dem Weg zur Arbeit und zurück, sei es im Auto oder in der Straßenbahn. Überhaupt auf längeren Strecken von A nach B. Bei Wartezeiten vor dem Abflug genauso wie beim Arzt. Und natürlich beim Bügeln und allen Routinetätigkeiten, bei denen man nicht groß nachdenken muss.

Kurz gesagt: Wenn eine Podcast-Folge zwischen 20 und 30 Minuten lang ist, dann ist das perfekt. Ausnahmen sind natürlich auch hier erlaubt – wenn sie ihre Berechtigung haben. Als Faustregel kann gelten: Besser ein wenig zu kurz als deutlich zu lang.

  1. Ordentliche Technik muss nicht teuer sein

Das Schöne am Audioformat ist, dass die für gute Resultate notwendige Technik recht simpel ist. Wenn man gleichzeitig ein paar Details beachtet.

Ein gutes Mikrofon muss nicht die Welt kosten, und USB-Mikrofone stöpselt man ohne weiteres Interface direkt in den PC oder Laptop. Wer hier allerdings zu knauserig ist, wird sich später womöglich über ein konstantes Hintergrundrauschen oder Zischen ärgern. Es lohnt sich, wenn das Mikro eigens für Sprachaufnahmen gedacht ist. Und wenn man für eine Unterhaltung mit zwei Teilnehmern zwei Mikros verwendet, klingt das besonders gut.

(Dass im Hintergrund am besten absolute Stille herrscht, versteht sich von selbst. Ideal sind kleinere Räume mit viel Stoff – Vorhänge, Sessel, Teppich – weil sich Hall später hinzufügen, aber nicht wegnehmen lässt.)

In aller Regel werden Podcasts nicht live gesendet, sondern als Download bereitgestellt. Bedeutet, dass sie vorher aufbereitet werden. Allzu störende Versprecher oder lange Pausen wandern in den Müll, wenn’s sein soll auch ganze Passagen. Aber perfekt muss die Sache nicht sein – kleine Fehler sind menschlich.

Die Schnitt-Software gibt es kostenlos – Audacity zum Beispiel oder Garageband. Man kann aber auch Geld für mehr Komfort und Leistung ausgeben – für Logic Pro zum Beispiel oder Adobe Audition.

Allerdings: Jedes Programm braucht seine Einarbeitungszeit, und Schneiden kostet auch mit Erfahrung Zeit. Ein kurzes Intro und Outro mit einer passenden Erkennungsmelodie lohnen den verhältnismäßig hohen Aufwand für die 10 Sekunden auf jeden Fall.

  1. Einmal ist keinmal

Wer das Instrument Podcast für sich erschließen möchte, um bestehende Beziehungen zu vertiefen und neue zu knüpfen, sollte sich auf ein längerfristiges Engagement einstellen. Denn der Aufbau eines Zuhörerkreises braucht Zeit.

Ob die Folgen wöchentlich, vierzehntägig oder monatlich erscheinen, hängt vom Thema ab und vom Engagement des Urhebers. Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Regelmäßigkeit – weil sie für den Zuhörer angenehm ist und den Autor diszipliniert.

  1. Struktur schafft Vertrautheit

So wie eine regelmäßige Erscheinungsweise Verlässlichkeit signalisiert, so schafft eine wiedererkennbare Struktur Vertrautheit. Auf das Intro kann zum Beispiel zunächst eine kurze Einleitung folgen, bevor ein Gesprächsteilnehmer vorgestellt und einbezogen wird. Kurz vor Schluss kann noch ein völlig anderes Thema einen interessanten Kontrast setzen, auf den regelmäßige Hörer geradezu warten. Freunde guter Planung werden womöglich das Thema der nächsten Folge schon ankündigen. Grundsätzlich sollte eine begleitende Kurzbeschreibung Orientierung über den Inhalt bieten.

Aber auch hier gilt: Struktur soll Sicherheit bieten, ohne einzuengen. Wer normalerweise mit einem Gast spricht, kann ruhig auch einmal eine Folge allein bestreiten – und umgekehrt. Dem Zuhörer soll’s gefallen – und dem Autor Spaß machen.

  1. Klarheit gewinnt

Und wenn das Thema noch so kompliziert ist: Der Zuhörer muss das Gesagte verstehen können. Das heißt: Insider-Jargon ist tabu, Doppeldeutigkeit und Ironie sind gefährlich. Denn das, was unter Experten oder im Gefrotzel unter Freunden das Salz in der Suppe ausmacht, wird im Podcast nach hinten losgehen. Weil ein Teil der Zuhörer es nicht versteht. Und etwas nicht zu verstehen – das mögen wir alle nicht.

Hilfreich ist es, wenn „der Zuhörer“ während der Aufnahme keine anonyme Figur bleibt. Sondern im Kopf des Autoren eine ganz reelle Person ist – aus dem Verwandten-, Freundes- oder Bekanntenkreis. Weil sich zu einer echten Person wesentlich besser sprechen lässt – als zu einem Mikrofon.

  1. Werbung ist Werbung

Wenn Ihnen als Zuhörer klar wird, dass ein Podcast im Grunde nur auf mehr oder minder kreative Weise ein Produkt anpreisen soll – wie finden Sie das?

Werbung hat ihren Sinn, ihre Berechtigung und ihren Platz. Ein Podcast aber sollte ein Gespräch unter Bekannten sein. Über ein interessantes Thema. Wenn darin kleine Werbeblöcke erkennbar eingeschoben sind oder „ein Wort von unserem Sponsor“, dann ist das in Ordnung. Aber für einen guten Podcast gilt: Gespräch ist Gespräch, und Werbung ist Werbung.

  1. Damit sich der Aufwand lohnt

Der Aufwand für einen Podcast ist – im Vergleich zu einem Video, einer Präsentation oder einer Broschüre zum Beispiel – überschaubar. Trotzdem steckt hinter einer interessanten Folge eine größere Investition an Zeit und Kreativität, als man meinen sollte. Deshalb sollten die Folgen, in einem Kanal gebündelt, über mehrere Plattformen möglichst viele potenzielle Hörer erreichen. Also nicht nur auf der eigenen Facebook-Seite, sondern auch auf Spotify und iTunes, Stitcher oder Soundcloud.

Auch der Inhalt lässt sich über den Podcast hinaus auf verschiedene Art und Weise nutzen. Insbesondere in Form von markanten Zitaten auf Social Media-Kanälen, aber auch auf der eigenen Homepage, in einem Newsletter oder in der allgemeinen Kundenkommunikation. Die Produktion einer Folge ist erst dann „abgehakt“, wenn sie möglichst viele Interessenten erreicht hat.

  1. Reden ist gut, Dialog ist besser

Ein guter Podcast wird irgendwann Feedback bekommen. Zuerst anerkennende Worte von Freunden, bald auch Rückmeldungen von Fremden.

Lob, Kritik, Anregungen und Fragen sind vor allem eines: sichere Erfolgszeichen. Die mit Wertschätzung behandelt, sprich beantwortet und aufgegriffen werden wollen. Denn darum geht es schließlich: Nicht um ein Sprachrohr für die eigene Meinung. Sondern um Beziehungen, die gepflegt werden wollen.

  1. Lass Zahlen sprechen

Digitale Kommunikation hat einen großen Vorteil: Der Erfolg lässt sich recht einfach quantifizieren. Bei der Homepage über Visits und Views, beim Newsletter über opening rate und bounce rate, bei jedem Upload über die Anzahl der Downloads, bei jedem Post über die Resonanz.

Ob es um den Verkauf geht oder den Aufbau von Reputation: Am Ende zählt Conversion, die Umwandlung der Aktion in ein messbares Ergebnis.

Selbst mit einfachen Mitteln lässt sich der Erfolg eines Podcasts einschätzen, lassen sich Rückschlüsse ziehen darauf, was gut ankommt und was nicht. Wer den Podcast als interessantes und lohnendes Instrument für sich erkannt hat, sollte sich etwas eingehender mit den verschiedenen Hosting-Plattformen beschäftigen. Weil hier für mehr oder weniger Geld mehr oder wenige wertvolle Nutzerdaten zur Verfügung gestellt werden.


Wenn Sie Ideen oder Fragen zum Thema Podcast haben, sprechen Sie uns unverbindlich an. Wir finden das Thema sehr interessant. Und würden uns freuen, es auch für Sie interessant werden zu lassen.

Arbeitsbeispiel: Hören Sie doch einfach mal in die von uns erstellten Podcasts von Koeln-Magazin.info rein.

Foto: florantevaldez / pixabay.com

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