In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?

Denkanstöße von der re:publica 2023 in Berlin

Die digitale Transformation ist ein hochkomplexes Thema. Denn es geht dabei nicht nur um digitale Technologien, sondern es verändert die Art, wie wir kommunizieren, soziale Beziehungen pflegen, wie wir konsumieren und arbeiten. Wie Zahnräder, die ineinandergreifen, geht mit Digitalisierung auch immer die Frage einher: In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir eigentlich leben? Sehr erfrischend, dass die re:publica, die vom 5. bis zum 7. Juni 2023 in Berlin stattfand, sich genau dieser Grundfrage widmet. Diesjähriges Thema: Cash. Ein spannendes Motto, denn es geht einher mit Fragestellungen, wer den digitalen Raum eigentlich kontrolliert bzw. damit Geld verdient. Und auch, wie Geld im Internet verteilt wird, es geht um Gerechtigkeit, Überwachung, Ungleichheit. Und damit auch um gesellschaftliche Fragestellungen, die uns als Privatperson aber auch als Unternehmen betreffen  – eben wie in der nicht-digitalen Welt.

Nach drei Tagen Konferenz mit insgesamt 608 Vorträgen, Workshops und Gesprächen nehmen wir diese vier Denkanstöße für Unternehmen mit:

1. Auch im Internet Verantwortung tragen

Wir alle sind Teil des Internets, sowohl als Privatperson als auch als Unternehmen oder Arbeitnehmer:in. Und die Unternehmenswerte hören nicht an der Schwelle zur Digitalwelt auf. Das betrifft alle internen und externen digitalen Kommunikationsinstrumente, vom Firmen-Chatsystem bis hin zur Webseite oder zum Online-Shop. Und auch der Anspruch an angemessene Preisgestaltung, barrierefreie Nutzung, guten Kundenservice und hohe Nutzerfreundlichkeit sind Ziele, welche in der digitalen Welt genauso gelten sollten wie im Büro oder im Ladengeschäft.

2. Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist nicht neu. Aber sie wird sichtbarer. Spätestens mit ChatGPT wird für alle spürbar, dass die digitale Welt sich in den nächsten Jahren radikal verändern wird. Manche haben Zukunftsängste („KI ersetzt unsere Jobs“), manche freuen sich auf ungeahnte Möglichkeiten („Unsere Welt wird eine andere sein“). Wie genau KI nun unser Digitalleben verändern wird, darüber herrscht auch in Fachkreisen keine Einigkeit. Jedoch stehen viele spannende Fragestellungen im Raum, mit denen sich Unternehmen beschäftigen sollten: „Auf welchen Werten basieren diese Systeme? Wer pflegt die Daten und zu welchen Arbeitsbedingungen? Sind diese Systeme gerecht oder diskriminieren sie? Wer betreibt und kontrolliert die dafür notwendigen Infrastrukturen, die ja auch viel Geld kosten? Und wie beeinflussen diese Systeme unser aller Leben heute und in der Zukunft?“, so fasste Markus Beckendahl, Co-Gründer der re:publica die wichtigsten Diskussionspunkte zusammen.

3. Regularien verstehen und anwenden

Auch wenn vieles noch nicht so läuft wie es sollte: Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Unternehmen sind verpflichtet, die Gesetze im Netz zu befolgen und die Online-Präsenz auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein bekanntes Beispiel ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die damit einhergehenden Maßnahmen für Unternehmen, wie zum Beispiel die korrekte Einbindung von Google Fonts oder Google Analytics. Es ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, deswegen wäre eine Fachperson oder ein Expertenteam ideal, sofern es die Größe des Unternehmens zulässt.

4. Grenzen setzen: Keine Chance für Hatespeech

Nachrichten und Informationen verbreiten sich rasant schnell. Und um mit dieser Informationsflut und auch mit dem ungefilterten Feedback von Kund:innen oder Followern zurechtzukommen, benötigen Mitarbeitende auch mal Hilfe. Dies gilt vor allem für diejenigen, die sich um Online-Kundensupport oder Community Management kümmern. Unternehmen können hier präventiv vorgehen, indem sie ihre Mitarbeitenden schulen, schützen und beraten.

Auf dem Youtube-Kanal der re:publica sind noch viele Vorträge zu sehen. Es heißt, wer einmal auf der re:publica war, kommt immer wieder. Dafür dürfen die Teilnehmer:innen dieses Jahres schon einmal den 27.-29. Mai im Kalender notieren. Dann findet die nächste re:publica in Berlin statt.


Benötigen Sie Hilfe bei Ihren digitalen Aktivitäten? Dann freuen wir uns auf ein unverbindliches Kennenlernen. Wir beraten Sie gerne.

(Foto: Hayit Medien)



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